Quantcast
Channel: Aktuelle Meldungen | Girls´Day | TU Bergakademie Freiberg
Viewing all 1379 articles
Browse latest View live

Deutscher Forschungsverbund GERRI wächst

$
0
0
Nachwuchsforscher im Labor © Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg

Logo BGRDie BGR wird GERRI nicht nur mit dem „heißen Draht nach Berlin“ unterstützen, sondern stellt zusätzliche wissenschaftlich-technische Infrastruktur und Expertise zu Verfügung. Sie bereichert das Rohstoffnetzwerk besonders in den ersten Schritten der Verwertungskette, den Bereichen „Exploration & Mining“, „Modeling“ und „Processing“.

Logo GERRIIm GERRI-Verbund haben sich führende deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen aus dem Rohstoffsektor zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie das Ziel, die deutsche Ressourcenforschung für den internationalen Wettbewerb zu stärken. Die nationalen Rohstoffkompetenzen und -infrastrukturen der Gründungspartner sind in einer einzigartigen Datenbank erfasst.

Partner des Netzwerks © Partner des Netzwerks © Partner des Netzwerks © Partner des Netzwerks © Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF)GERRI wurde im Jahr 2015 von der TU Bergakademie Freiberg, der RWTH Aachen, der TU Clausthal, der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS am Fraunhofer ISC und dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gegründet. 

Weitere Informationen unter: www.gerri-germany.org


Forschungsarbeit im Sonderforschungsbereich 799 wird ausgebaut

$
0
0
Nachwuchswissenschaftlerin an einer Biaxial-Prüfmaschine mit der neue Werkstoffe

Die zwei neuen Teilprojekte sind im Projektbereich „Modellierung und Simulation der Werkstoffeigenschaften“ verankert. Künftig untersuchen zwei Freiberger Professoren mit ihren Teams die Verformungsmechanismen und mikrostrukturellen Eigenschaften der innovativen Hochleistungsverbundwerkstoffe aus Stahl und Keramik. Das Teilprojekt C9, unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Sandfeld, beschäftigt sich mit mikrostrukturellen Mechanismen der Stahlmatrix, insbesondere der Interaktion von Versetzungsdynamik, Phasenumwandlung und Zwillingbildung. Im Ergebnis soll eine modellmäßige Beschreibung der experimentellen Beobachtungen entstehen. Ziel des Teilprojekts C10 ist es, die Stahlphase der erforschten Verbundwerkstoffe noch detaillierter zu verstehen und diese Erkenntnisse in die makroskopische Modellierung einfließen zu lassen. Dabei interessiert sich die Forschergruppe von Prof. Dr. Björn Kiefer vor allem für die Verformungsmechanismen auf kleineren Längenskalen. Die Fördersumme für beide Teilprojekte beträgt insgesamt zirka 451.000 Euro für die nächsten drei Jahre. 

„Die beiden Teilprojekte C9 und C10 fügen sich optimal in die bereits bestehenden Forschungsstrukturen ein und bilden wichtige Schnittstellen zu bestehenden Teilprojekten“, so Prof. Dr. Horst Biermann, Direktor des Institutes für Werkstofftechnik und Sprecher des SFB. Die Vision des SFB 799 ist es, neuartige Verbundwerkstoffe aus TRIP/TWIP-Stählen und Zirkondioxid-Keramik zu erforschen und deren Eigenschaften gezielt auf die Erfordernisse verschiedener Beanspruchungen, wie zum Beispiel Druck- oder Zugbelastungen, anzupassen. Mögliche Einsatzgebiete der hochfesten und zugleich sehr gut verformbaren Werkstoffe finden sich in der Verkehrstechnik für Crash-Strukturen oder im Maschinenbau für verschleißbeanspruchte Komponenten.

Im SFB 799 „TRIP-Matrix-Composite“ arbeiten bereits seit neun Jahren Freiberger Wissenschaftler aus drei Fakultäten gemeinsam an der Entwicklung einer neuen Werkstofffamilie aus Stahl und Keramik. Erst im Mai 2016 wurde die dritte und damit auch letzte Förderperiode des Forschungsprojektes von der DFG bewilligt, das somit bis 2020 läuft. 

Weitere Informationen zum SFB 799 unter: http://tu-freiberg.de/forschung/sfb799

Spannung vor der Formula Student am Hockenheimring steigt beim Freiberger Racetech Racing Team

$
0
0
Rennwagen RT11 am Start

Das Formula Student Event in Holland am 17.07. war ein voller Erfolg für das Freiberger Racetech Racing Team, das höchst zufrieden mit der erbrachten Leistung und dem reibungslosen Start in die Eventsaison 2017 zurückkehrte. Wieder einmal konnten die Studierenden beweisen, dass sie ein schnelles und zuverlässiges Auto bauen und damit an allen Disziplinen teilnehmen können. Das Team setzte sich erfolgreich gegen deutsche, aber auch Studententeams aus aller Welt durch, darunter renommierte Teams wie die Uni Strathclyde (Schottland) und die FS KPI (Kiev). Das Racetech Team erbrachte herausragende Leistungen und platzierte sich in vier von sechs Kategorien unter den Top 3. In allen sechs Kategorien erreichten sie einen Platz unter den Top 10.

Nun steht dem Team das wohl größte und bedeutendste Event der Formula Student bevor – der Formula Student Wettkampf in Hockenheim vom 7. bis 13. August. „Das Event in Hockenheim ist mit Abstand das größte und professionellste Europas, vielleicht sogar weltweit. Dieses Jahr wurde sogar ein eigenes Reglement aufgestellt. Schon allein durch das Scrutineering zu kommen – Voraussetzung für die Teilnahme an den dynamischen Disziplinen – wird eine beträchtliche Leistung“, so der organisatorische Projektleiter Georg Strangalies, Student des Masterstudiengangs BWL an der TU Bergakademie Freiberg. Das Team ist zuversichtlich, auch dieses Jahr wieder in Hockenheim mit am Start zu sein. „Holland bot eine gute Basis um herauszufinden, was in unserem Boliden überhaupt steckt. Das Feedback, welches wir bei dem Event erhielten, dient uns nun als Ausgangsbasis für die weiteren Optimierungsprozesse, die an dem Fahrzeug aktuell durchgeführt werden“, erklärt Georg Strangalies. Die Vorbereitungen laufen weiterhin auf Hochtouren. Im Moment beschäftigt sich das Team intensiv mit den Feinabstimmungen des RT11. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass alle elektrischen Systeme wie beispielsweise die elektronische Regelung oder das Torque Vectoring einwandfrei funktionieren. Die Vorfreude des Teams auf das Event steigt mit jedem Tag. Auch in Hockenheim hofft das Team gut abzuschneiden und siegesreich nach Freiberg zurückzukehren. 

Das Racetech Racing Team der 11. Saison besteht derzeit aus 57 Teammitgliedern aus allen Studienrichtungen der TU Bergakademie Freiberg. Die Ergebnisse der Formula Student in Holland sind auf dem Facebook-Auftritt der Racingteams zu finden. In der Pressemitteilung zum Rollout des neuen Rennwagens RT11 sind zudem weitere Hintergründe zu lesen.

Neuer Publikationspreis für Nachwuchswissenschaftler

$
0
0
(v.l.) Die drei Doktoranden Dr.-Ing. Claudia Voigt, Dipl.-Ing. Tilo Zienert, Dip

„Mit dem Publikationspreis zeichnen wir das besondere Engagement der jungen Autoren aus, die ihre im SFB 920 erlangten interdisziplinären exzellenten Forschungsergebnisse in herausragenden und qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen publizieren, einem großen Fachpublikum erfolgreich präsentieren und damit die Forschungsexzellenz an der TU Freiberg aufzeigen“, erklärt Prof. Christos G. Aneziris, Sprecher und Vorstandsvorsitzenden des SFB 920 „Multifunktionale Filter für die Metallschmelzefiltration – ein Beitrag zu Zero Defect Materials“.

Im August wurde der mit 1000 Euro dotierte Preis erstmals an drei Doktoranden verliehen. Für ihre Publikation „Formation of different alumina phases and magnesium aluminate spinel during contact of molten AlSi7Mg alloy with mullite and amorphous silica” gingen die zwei Werkstoffwissenschaftler Anton Salomon und Tilo Zienert gemeinsam mit Claudia Voigt vom Institut für Keramik, Glas- und Baustofftechnik der Frage nach, wie funktionalisierte Filteroberflächen mit Aluminiumschmelze reagieren. Die Ergebnisse fließen in die Erforschung neuartiger Filterwerkstoffe für die Metallschmelzefiltration ein. 

Die Grundlagen für die wissenschaftliche Forschung der drei Doktoranden legte die interdisziplinäre Ausbildung an der TU Bergakademie Freiberg. Ob Mathe, Informatik, Physik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Werkstoffwissenschaft oder Werkstofftechnologie – im SFB 920 sind Nachwuchswissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen tätig (zum Studienangebot). Gemeinsam entwickeln sie neuartige „intelligente“ Filterwerkstoffe beziehungsweise Filtersysteme aus Keramik. Diese sollen die Reinheit von Metallschmelzen verbessern und so die Herstellung leichterer fehlerfreier und damit sicherer Werkstoffe ermöglichen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Vorhaben bereits in der zweiten Förderperiode mit zirka 2,38 Mio. Euro pro Jahr.

Der Publikationspreis soll künftig mehrmals im Jahr an junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vergeben werden. Bewerben können sich Doktoranden aus dem Graduiertenkolleg des SFB 920 sowie aus den wissenschaftlichen Teilprojekten. Die Bewerbungen sind jährlich bis zum 31. Oktober an den Vorstand und den Sprecher des SFB 920 zu richten.

Weitere Informationen unter: http://tu-freiberg.de/forschung/sfb920

Junge Wissenschaftlerin erforscht Geschichte eines verborgenen Kunstschatzes

$
0
0
Die Freiberger Doktorandin Yaman Randani untersucht die Glasperlen auf einer Wan

Yamna Ramdani hat in Algier Geologie studiert und ist seit einem Jahr Doktorandin bei Prof. Gerhard Heide in der Mineralogie. Zur Vorbereitung ihrer Doktorarbeit besuchte die 25-Jährige unter anderem Vorlesungen und Praktika des Freiberger Studiengangs Geologie und Mineralogie. In diesem lernen die Studierenden, welche Eigenschaften Kristalle, Minerale und auch Glas besitzen und wie sich deren chemische Zusammensetzung im Labor analysieren lässt. Ihr Wissen wendet die Nachwuchswissenschaftlerin nun an einem ganz besonderen Kulturobjekt an.

Geforscht wird an der vom Schlossmuseum Arnstadt zur Verfügung gestellten „Schmelzzimmerbahn Nr. 7 (Ostwand), Motiv colonne tore mit Frucht- und Blumengirlanden“. An der am 29. August eingetroffenen Bahn analysiert Yamna Ramdani künftig die materialtechnische Zusammensetzung der angebrachten Glasperlen. Ziel der Untersuchungen am Freiberger Institut für Mineralogie ist es, herauszufinden, aus welchem Glas die Stabperlen aus dem Roten Schmelzzimmer bestehen, woher das verwendete Material stammt und welche Technologien zur Herstellung eingesetzt wurden. Erste computertomographische Aufnahmen ermöglichen bereits Aussagen über die geometrische Beschaffenheit der Perlen und die Glasqualität.

Mit ihren Erkenntnissen unterstützt das Institut für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg, unter Leitung von Prof. Gerhard Heide, das Schlossmuseum Arnstadt als Projektpartner bei der Entwicklung eines Konzepts zur Digitalisierung der einzigartigen Wandpaneele im Roten Schmelzzimmer. In Zusammenarbeit mit der Textilrestauratorin Supianek-Chassay soll der Kunstschatz so für die Nachwelt erhalten werden. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes – eHeritage.

Zur Geschichte

Das „Rote Schmelzzimmer“ im Arnstädter Neuen Palais entstand im 18. Jahrhundert und diente wahrscheinlich als Audienzzimmer. Die original erhaltenen Wandbespannungen sind Zeitzeugen der exklusiven Ausstattungsmode des europäischen Hochadels. Weltweit sind nur fünf weitere Wandbespannungen dieser Art bekannt – das "Strohzimmer" im Fassanenschlößchen bei Moritzburg, im Prunkschlafzimmer des Erbprinzen von Baden-Baden in Schloss Favorite bei Rastatt, im Glasperlenkabinett des Chinesischen Schlosses in Oranienbaum bei St. Petersburg sowie in der Löwenburg bei Kassel und Waddesdon Manor in England.

Vom Juniorprofessor zum Professor für Anorganische Chemie

$
0
0
Prof. Dr. Gero Frisch beim Experimentieren © Detlev Müller / TU Bergakademie Fre

Als neuer Leiter der Arbeitsgruppe Salz- und Mineralchemie freut sich Prof. Frisch auf seine Aufgaben: „Die Forschungsarbeiten von Prof. Voigt in der Salzchemie ergänzen sich gut mit unseren Arbeiten zu ionischen Flüssigkeiten und lassen sich so lückenlos fortführen“. An der TU Bergakademie Freiberg schätzt er vor allem die gute Verknüpfung von Grundlagenforschung und Anwendung sowie die intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kollegen aus den verschiedenen Fachbereichen der Universität. „So wurde ich gleich zu Beginn meiner Juniorprofessur 2013 mit einem Teilprojekt in das Krüger-Forschungskolleg des Freiberger Biohydrometallurgischen Zentrums (BHMZ) eingebunden, konnte eine eigene Arbeitsgruppe im Bereich der Ressourcenchemie aufbauen und Kontakte zu Kollegen anderer Fakultäten knüpfen“, so Prof. Frisch.

Auch in der Lehre legt Prof. Frisch großen Wert darauf, die Studierenden frühzeitig an die Forschung heranzuführen und das theoretisch vermittelte Wissen mit ihnen gemeinsam praktisch anzuwenden. Ein besonderes Highlight ist für ihn die Experimentalvorlesung „Allgemeine und Anorganische Chemie“, die in jedem Wintersemester von 200 bis 300 Studienanfängern aus vielen Studiengängen gehört wird. Einen weiteren Forschungsaspekt, den Prof. Frisch seine Studierenden künftig näherbringen möchte, ist die Elektrochemie. „Sie ist ein wichtiges Teilgebiet der Chemie (Galvanik, Messtechnik, Energiespeicher), das in der Lehre an deutschen Universitäten bisher vernachlässigt wurde. Daher wollen wir ab dem nächsten Sommersemester eine Vorlesung für unsere Studierenden anbieten“, so Prof. Frisch.

Der gebürtige Wiener studierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Nach seinem Diplomabschluss als Chemiker (2003) promovierte er 2006 in der Festkörperchemie. Von 2007 bis 2013 war er an der University of Leicester beschäftigt und erforschte hier ionische Flüssigkeiten, eine neue Klasse von organischen Salzen, die bei weniger als 100 Grad Celsius schmelzen. Dabei untersuchte er, inwieweit diese Ergebnisse auf das Recycling von Metallabfällen, wie Leiterplatinen, Halbleitern oder Magneten, anwendbar sind. Als Juniorprofessor für Ressourcenchemie wurde er 2013 an die TU Bergakademie Freiberg berufen.

Erster Tag für neuen Auszubildenden-Jahrgang

$
0
0
(v.l.) Nils Scholz mit Ausbilderin Franziska Nikolaj, Anthea Kröger mit Ausbilde

Personaldezernentin Simone Kühne stellte den neuen Azubis kurz das Profil, die Struktur sowie die Geschichte der Universität vor und hieß die neuen Lehrlinge an der Universität willkommen. In diesem Jahr beginnen zwei Verwaltungsfachangestellte, eine Kauffrau für Büromanagement, eine Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Bibliothek, ein Industriemechaniker, ein Berg- und Maschinenmann sowie eine Werkstoffprüferin ihre Ausbildung. Franziska Nikolaj von der Freiberger Universität wird dabei erstmals als Ausbilderin im Bereich der Universitätsverwaltung tätig. 

Wer sich ebenfalls für eine Ausbildung an der TU Bergakademie Freiberg interessiert, hat am 16. September auf der Ausbildungsmesse „Schule macht Betrieb“ auf dem Gelände des Deutschen Brennstoffinstituts Freiberg die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten an der Freiberger Universität zu informieren. Neben Chemielaboranten, Verfahrensmechanikern und Elektronikern für Geräte und Systeme bietet die Universität für das Jahr 2018 auch wieder den vor drei Jahren neu eingeführten Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Büromanagement an. Die kombinierte Ausbildung ermöglicht es den Lehrlingen nach ihrer Ausbildung in öffentlichen, aber auch in privatwirtschaftlichen Einrichtungen Fuß zu fassen. Erst im August schlossen zwei Kauffrauen als 1. Jahrgang deutschlandweit ihre Ausbildung erfolgreich an der Universität ab.  

Mehr zu den Ausbildungsberufen der TU Bergakademie Freiberg: http://tu-freiberg.de/universitaet/organisation/zuv/jav/ausbildungsberufe

Nachwuchsforschergruppe beschäftigt sich mit dem Rohstoffmanagement der Zukunft

$
0
0
(v.l.) Dr. Roh Pin Lee mit Nachwuchswissenschaftler Florian Keller © IEC / TU Be

Wie lässt sich ein wettbewerbsfähiges, sicheres und nachhaltiges Rohstoffmanagement für die Industriebereiche gestalten, deren Produktion von kohlenstoffhaltigen Ressourcen abhängig ist? Um die Entscheidungsträger bei der Beantwortung dieser Frage zu unterstützen, entwickelt die interdisziplinäre Forschungsgruppe "STEEP-CarbonTrans" interaktive Instrumente und Maßnahmen, mit denen sich technologische und rohstoffliche Alternativen für eine Rohstoffwende in der deutschen Industrie bewerten lassen. „Der Spagat zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Akzeptanz führt zu einem komplexen Entscheidungsumfeld. Entscheidungsträger stehen vor der schwierigen Aufgabe, einen Überblick der Wertschöpfungskette zu erhalten sowie die Folgen ihrer Entscheidungen bezüglich der eingesetzten Rohstoffe für die Industrie einzuschätzen und zu bewerten“, sagt Dr. Roh Pin Lee, Nachwuchsgruppenleiterin des „STEEP-CarbonTrans“ Projekts. 

„Preisschwankungen, Rohstoffverknappung, aber auch der Klimawandel erfordern die Suche nach alternativen Rohstoffen. Biomasse, Kohle, Kohlenstoffdioxid und Abfälle sind beispielsweise heimische kohlenstoffhaltige Ressourcen, die anstelle von importiertem Öl und Gas verwendet werden können, um chemische Produkte oder Kraftstoffe herzustellen”, erklärt Prof. Bernd Meyer, Leiter des Institutes für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen an der TU Bergakademie Freiberg. Um die Potentiale der verschiedenen heimischen Kohlenstoffressourcen beurteilen zu können, verbinden die Freiberger Nachwuchswissenschaftler technische und sozialwissenschaftliche Ansätze. Dabei betrachten sie unter anderem die sozialen, technologischen, ökonomischen, ökologischen und -politischen (kurz STEEP) Auswirkungen auf das Rohstoffsystem.  Ziel ist es, den Entscheidungsträgern einen ganzheitlichen Überblick über die Chancen und Herausforderungen zu geben, die mit dem Einsatz verschiedener heimischer Kohlenstoffträger sowie bestehender und zukünftiger Technologien verbunden sind.

"STEEP-CarbonTrans" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Nachwuchsgruppen Globaler Wandel" für einen Zeitraum von 5 Jahren (2017 -2022) mit 2,035 Millionen Euro gefördert. Ein wichtiges Ziel des Programms ist die berufliche Weiterentwicklung und Weiterbildung junger Wissenschaftler. Die Forschungsgruppe wird in die Abteilung Technikfolgenabschätzung am Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der TU Bergakademie Freiberg integriert.

Weitere Informationen zum Projekt: http://tu-freiberg.de/fakult4/iec/evt/abteilungen/technikfolgenabschaetzung-ta


Tillich und Bellmann zu Gast beim Freiberger Lomonossow-Gespräch

$
0
0
(v.l.) MdL Steve Johannes Ittershagen, Landrat Matthias Damm, das Stifterehepaar

MP Tillich und MdB Bellmann besuchten im Anschluss an ihre gemeinsame Runde durch sächsische Mittelstandsbetriebe und die Altstadt von Freiberg das Lomonossow-Haus in der Fischerstraße. Sie interessierten sich besonders für die von der Europäischen Union geförderten Projekte der Bergakademie auf dem Feld der Rohstoffe und Materialien. „Rohstoffe, ihre Gewinnung sowie deren Verarbeitung haben die Wirtschaftskraft Sachsens seit jeher geprägt. Die aktuelle Situation stellt unsere Volkwirtschaft vor neue Herausforderungen. Die an der TU Freiberg betriebene Forschung und Lehre zeigt das Potential junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die Zukunft zu meistern“, so Ministerpräsident Stanislaw Tillich.

Von der Rohstoffverarbeitung und nachfolgenden Verwertung über Verfahren zur Minderung der Stickoxidemissionen bei Dieselmotoren bis hin zu Projekten, die die Auswirkungen von Emotionen auf die Leistungsfähigkeit von Unternehmen die Bandbreite der Freiberger Forschung ist groß. „Mit unserer Expertise sind wir nicht nur ein wichtiger Impulsgeber für die Wissenschaft und Wirtschaft, sondern auch für Region“, erklärt Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht. Wie diese Impulse aussehen können, stellten Prof. Martin Bertau vom Institut für Technische Chemie, Prof. Sven Kureti vom Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen sowie Prof. Jutta Stumpf-Wollersheim von der wirtschaftswissenschaftlichen Professur für Internationales Management und Unternehmensstrategie im Lomonossow-Gespräch vor. 

MdB Bellmann resümierte: „Mit der Bergakademie haben wir in Freiberg eine Technische Universität mit europäischem Exzellenz-Niveau, die für Sachsen und Deutschland eine herausragende Rolle in Lehre und Forschung spielt."

Gastgeber der Lomonossow-Gespräche sind das Stifterehepaar Engel und die TU Bergakademie Freiberg. „Gemeinsam mit meiner Frau haben wir dieses Haus geschaffen, um auch den Gedankenaustausch von Wissenschaftlern und der Gesellschaft national und international zu fördern. Der russische Universalgelehrte Lomonossow zeigte bereits im 18. Jahrhundert, wie wichtig der wissenschaftliche und interkulturelle Austausch auch über Grenzen hinweg ist. Er besuchte Freiberg, um hier zu lernen. In der Reihe unter dem Titel Lomonossow-Gespräche wollen wir daher zu einem regen Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik beitragen“, betonte Dr. Frank-Michael Engel.

Mit dem Freiberger Chemie-Diplom bestens gerüstet für eine Karriere in der Chemie-Branche

$
0
0
Ein Teil der Ausbildung erfolgt in den modernen Laboren © Detlev Müller / TU Ber

Immer mehr Studierende entscheiden sich für das Chemie-Diplom. Mittlerweile sind zwei Drittel der Studienanfänger im Diplomstudiengang eingeschrieben (im ersten Jahrgang 2015/16 waren noch zwei Drittel im Bachelor eingeschrieben). Auch Studierende höherer Bachelor-Semester haben in den Diplom-Studiengang gewechselt. Studienfachberaterin Dr. Regina Hüttl hat Chemie-Studentin Isabell Engel zum Diplom-Studium befragt. Sie studiert im 6. Semester und wechselte im 2. Semester aus dem Bachelor- in den Diplom-Studiengang.

Warum haben Sie sich für ein Chemiestudium in Freiberg entschieden?

Freiberg sagte mir als Studienort zu, da ich nach der Schulzeit in einer Großstadt das Leben in der Kleinstadt testen wollte und natürlich auch die Eigenständigkeit gesucht habe. Nach der Teilnahme am Schülerkolleg in Freiberg, bei dem sich Schüler aus ganz Sachsen zum Experimentieren treffen, stand der Entschluss fest, an der TU Freiberg Chemie zu studieren.

Sie kamen zum Bachelor nach Freiberg und wechselten dann in den Diplomstudiengang. Warum?

Die Einführung des neuen Diplomstudiengangs in Freiberg war ein langer Prozess in den natürlich auch die Studenten einbezogen waren. Wir haben in dieser Zeit in den Studienkommissionen und dem Fachschaftsrat intensiv über die Vor-und Nachteile der beiden Studiengänge diskutiert. Mir liegt komplexes Lernen. In mündlichen Prüfungen kann ich mein Wissen besser zeigen. Ich möchte zusammenhängend über naturwissenschaftliche Fragestellungen nachdenken und mit dem Wissen aus verschiedenen Teilgebieten eine Lösung finden. Das erwartet mich ja später auch in meinem Beruf als Chemikerin. Prüfungsklausuren separat zu jedem Modul spiegeln das nicht gut wider. In unserem Diplomstudiengang gibt es nach 3-4 Semestern Komplexprüfungen in Anorganischer, Organischer und Physikalischer Chemie, vergleichbar mit den früheren Vordiplomprüfungen.

Wie sieht es nun nach den ersten Prüfungen aus? Ich hoffe, Sie haben Ihre Entscheidung nicht bereut?

Nein. Ich habe alle Komplexprüfungen mit guten bis sehr guten Ergebnissen abgeschlossen. Es war zwar anstrengend, aber auch mit vielen neuen Erkenntnissen verbunden. Meine erste Diplomprüfung steht in den nächsten Tagen an und ich konnte in der Studienarbeit ein sehr interessantes Thema bearbeiten. Hier hat mir meine komplexe Herangehensweise auch sehr geholfen, da mein Thema eine Mischung aus Anorganischer und Physikalischer Chemie ist.

Können Sie uns nun als „Fachfrau“ die Unterschiede zwischen Bachelor und Diplom kurz erläutern?

Im Diplomstudiengang sind die mündlichen Komplexprüfungen entscheidend und im Bachelor- bzw. Masterstudiengang werden zum größten Teil Prüfungsklausuren geschrieben. Wichtig ist, es gibt beim Diplom keinen Zwischenabschluss – der Student muss 5 Jahre bis zum Diplom durchhalten! Statt einer Bachelorarbeit in einem definierten Zeitrahmen muss eine Studienarbeit angefertigt werden. Die Zeitspanne für diese Arbeit und auch für die Prüfungen ist offener. Das erzeugt weniger Druck und gestattet eine modulübergreifende, umfassende Prüfungsvorbereitung. Die freien Wahlmodule des Bachelorstudiengang sind im Diplomstudiengang abgeschafft und werden durch weitere chemische Fächer ersetzt. Bis zum Ende des Studiums sind dadurch alle Fachgebiete präsent.

Erklären Sie uns bitte noch den Begriff Wahlmodul!

Das modularisierte Studium, dazu zählt auch das Diplom in Freiberg, ist aus Pflichtmodulen, Wahlpflichtmodulen und freien Wahlmodulen aufgebaut, deren Anzahl durch die Studienordnungen geregelt ist. Im Bachelorstudiengang Chemie erbringen die Studierenden in Freiberg 10 Leistungspunkte über die freie Wahl von Modulen aus dem Spektrum der Universität ein. Diese können auch fachfremd sein. Im Diplomstudiengang ist das nicht vorgesehen, hier sind die Module chemisch fokussiert. Auch bei den Wahlpflichtmodulen gibt es Unterschiede zwischen den Studiengängen. Bis zum Abschluss müssen im Diplomstudiengang alle chemischen Fachgebiete belegt werden.

Frau Engel, vielen Dank für das nette informative Gespräch und weiterhin viel Erfolg beim Studium!


Übrigens: In Freiberg an der Bergakademie wurden zwei chemische Elemente entdeckt: Indium (1863, Ferdinand Reich und Theodor Richter) und Germanium (1886, Clemens Winkler). Die TU Bergakademie Freiberg besitzt außerdem eine der ältesten und mit 1.500 Präparaten umfangreichste, international bedeutsame Sammlung chemischer Präparate, welche auf Clemens Winkler zurückgeht, und die in der Lehre mit genutzt wird. 

Einschreibungen sind noch bis Semesterbeginn (30.09.) möglich, auch online. Informationen dazu und zum Studiengang: http://tu-freiberg.de/fakultaet2/diplomstudiengang-chemie 

Kurzporträt einer Chemie-Absolventin, die jetzt bei der Wacker Chemie AG arbeitet: http://tu-freiberg.de/presse/absolventin-jetzt-bei-der-wacker-chemie-ag-freiberg-war-die-richtige-wahl-fuer-mich

Freiberger Sammlungsobjekte noch bis 17. September auf der documenta 14

$
0
0
Die beiden historischen Bergbaumodelle der TU Bergakademie Freiberg auf der docu

Bei den zwei ausgestellten Modellen handelt es sich um den verzogenen Treibeschacht König David zu Annaberg und das Modell der Wassersäulenmaschine des Einigkeit/Hörnig-Schachts bei Brand. Gemeinsam mit anderen historischen Artefakten aus den Bereichen Stadtplanung, Geographie und angewandte Kunst sollen sie als Zwischenräume, Grenzen und Grenzlinien sowohl etwas Trennendes wie auch etwas Verbindendes darstellen. Sie sollen das Leben und die Arbeit unter schwierigen naturgegebenen Voraussetzungen in Vergangenheit und Gegenwart verdeutlichen. Eine besondere Rolle für den historischen Teil spielen dabei die beiden Freiberger Bergbaumodelle. 

Weitere Informationen zur document 14: https://www.documenta-kassel.com 

Die besten sächsischen Chemie-Schüler an der TU Bergakademie ausgezeichnet

$
0
0
Gruppenbild der Teilnehmer der Auszeichnungsveranstaltung

68 eingeladene Schülerinnen und Schüler und ihre Familien besuchten am 9. September die TU Bergakademie Freiberg, um an der Ehrung der "sehr erfolgreichen" Teilnehmer des Experimentalwettbewerbs "Chemkids" aus Sachsen teilzunehmen.

Rundi ist das Maskottchen von "Chemkids". Dessen Neugier und Wissensdurst soll zum eigenen Experimentieren und Auswerten anregen. Pro Schuljahr gibt es zwei voneinander unabhängige Wettbewerbsrunden. Daran können sich Schüler aller Schularten der Klassen vier bis acht aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligen. 

In Sachsen nahmen an der Herbstrunde 442 Schülerinnen und Schüler teil. Sie beschäftigten sich beim Thema „Rundi kocht molekular“ mit den Geheimnissen der molekularen Küche und verpackten den Geschmack von Nuss-Nugatcreme in kleine Gelkügelchen. Im Frühjahr untersuchten 355 Schülerinnen und Schüler unter dem Motto "Rundi untersucht Chlorophyll" die Stabilität des grünen Blattfarbstoffs. Zu überprüfen war, welchen Einfluss Kupfer auf den Pflanzenfarbstoff hat und warum man früher Gemüse in Kupferkesseln kochte. Insgesamt beteiligten sich an einer oder beiden Wettbewerbsrunden 594 sächsische Schülerinnen und Schüler von zehn Grundschulen, acht Oberschulen und 42 Gymnasien. 

Prof. Dr. Edwin Kroke bei der ExperimentalvorlesungDie Teilnehmer mit den besten Beiträgen und kreativsten Ideen für eigene Experimente waren nun zu Gast in Freiberg. Im großen Hörsaal des Clemens-Winkler-Baus erlebten sie die Experimentalvorlesung „Ein chemischer Spaziergang durch die vier Jahreszeiten“ von Prof. Dr. Edwin Kroke und seinen Mitarbeitern vom Institut für Anorganische Chemie der TU Bergakademie Freiberg. Anschließend erhielten sie Buch- und Sachpreise, die den Forschergeist weiter beflügeln sollen. Zwölf Schüler der Klassen sieben und acht, die bereits in den vergangenen Jahren für ihre exzellenten Arbeiten ausgezeichnet wurden, dürfen nun ihr Interesse für die Chemie mit Schülern aus anderen Bundesländern bei mehrtägigen Experimentalseminaren an der Hochschule Merseburg oder der Universität Mainz teilen.

 

Da die Schulen bei der Verteilung der Aufgaben und der Motivation der Schüler zur Fertigstellung der Arbeiten einen wichtigen Beitrag leisten, wurden erneut auch die engagiertesten Schulen in Sachsen geehrt. Die Preisträger 2017 sind die 32. Grundschule „Sieben Schwaben“ Dresden, die Oberschule „Johann Wolfgang von Goethe“ Pirna und das Werner-Heisenberg-Gymnasium Riesa.

An der TU Bergakademie Freiberg als Gastgeber der diesjährigen Auszeichnung konnten die kleinen Forscher schon einmal in einem richtigen Hörsaal sitzen und „Hochschulluft“ schnuppern. Sie besichtigten auch das neue Laborgebäude der chemischen Institute, die terra mineralia oder das Forschungs- und Lehrbergwerk "Reiche Zeche". Der Fonds der Chemischen Industrie, der Verband der Chemischen Industrie Nordost sowie die Wacker Chemie AG als regionaler Sponsor unterstützten die Veranstaltung finanziell. 

Informationen zum Wettbewerb: http://www.chemkids.de 

Tauchexpedition nach Panarea: Wissenschaftliche Untersuchungen am Unterwasservulkan

$
0
0
Wissenschaftstaucher bei der Arbeit

Panarea, eine kleine Insel im Mittelmeer unweit der sizilianischen Nordküste, gehört wie der Stromboli zu den Liparischen Inseln. Vom vulkanischen Ursprung dieser Inselgruppe zeugen nicht nur die regelmäßigen Lava-Eruptionen des Strombolis, sondern auch die unter Wasser austretenden Gase und der bis zu 130 Grad Celsius heiße Meeresboden. Um diese vulkanischen Aktivitäten unter Wasser zu erkunden, ist am 1. September ein interdisziplinär zusammengesetztes Team von 18 Wissenschaftlern und Studenten, allesamt wissenschaftliche Taucher des Scientific Diving Center (SDC) der TU Bergakademie Freiberg, zu einer zweiwöchigen Expedition nach Panarea aufgebrochen.

Neben der wissenschaftlichen Forschung dient diese Expedition auch der Ausbildung der Studenten zu zertifizierten wissenschaftlichen Tauchern. Diese Qualifikation erwerben sie sich abschließend nach monatelanger Vorbereitung und speziellem Training mit der erfolgreichen Teilnahme an dieser Expedition.

Im Mittelpunkt der Forschung stehen Quecksilberemissionen, die durch den Unterwasservulkan in das Meerwasser freigesetzt werden und sich über Fische in der Nahrungskette anreichern können. Aus hydrothermalen Fluiden, also Austritten von heißem Wasser am etwa 20 Meter tiefen Meeresboden, entnehmen die wissenschaftlichen Taucher Wasserproben und analysieren diese sofort an Land, im dafür eingerichteten Feldlabor, sowie in Freiberg im Labor auf ihren Quecksilbergehalt. Ebenso werden Proben austretender Gase gesammelt und analysiert und an jeder Probenentnahmestelle grundlegende Parameter wie pH-Wert, Leitfähigkeit und Temperatur gemessen. Weitere Untersuchungen werden durch die Studenten im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten in Freiberg erfolgen.

Neben den geochemischen Prozessen stehen aber auch die mineralogische Zusammensetzung der unter Wasser liegenden Gesteinsformationen und Sedimente sowie deren tektonische Strukturen im Blickpunkt der Geologen, Hydrogeologen, Chemiker und Ingenieure.

Besonders die Entwicklung von Messgeräten stellt die teilnehmenden Jungingenieure vor große Herausforderungen. Mit einem speziell für den Unterwassereinsatz konzipiertem Messgerät wird die Menge der austretenden Gase an einem Punkt über einen langen Zeitraum von mehreren Monaten erfasst, da man vermutet, dass die Gasmengenschwankungen im direkten Verhältnis zur vulkanischen Aktivität stehen.

Mit ihren Daten leisten die Freiberger Wissenschaftler einen Beitrag zum besseren Verständnis der lokalen geologischen Entwicklung und geochemischen Prozesse in diesem vulkanisch aktiven Gebiet. Von der Qualität des Wissens hängt auch ab, wie gut das Frühwarnsystem funktioniert, das vor Erdbeben und Vulkanausbrüchen warnen soll.

Im Oktober beginnt wieder die Ausbildung für wissenschaftliche Taucher in Form der Vorlesung „Aquatische Ökosysteme“ und der Schwimmbadausbildung „Wissenschaftliches Tauchen“.

In Deutschland gibt es nur zwei Ausbildungszentren für das Wissenschaftstauchen, an der TU Bergakademie Freiberg und an der Universität Stuttgart. Im Jahr 2016 haben 36 Studierende die Ausbildung absolviert, drei davon haben hier ihre Masterarbeit geschrieben. Insgesamt sind am SDC 29 studentische Abschlussarbeiten entstanden. 

Anmelden können sich interessierte Studierende (aller Fachrichtungen) direkt beim Scientific Diving Center: http://tu-freiberg.de/sdc 

In unserer Meldung am 12. Juni berichteten wir über die Vorexkursion nach Panarea: http://tu-freiberg.de/presse/wissenschaftler-der-tu-bergakademie-freiberg-zur-vorexkursion-in-panarea

Ministerin Zypries startet PARFORCE-Anlage der TU Freiberg

$
0
0
Gruppenfoto der Delegation um Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries

Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie halfen dabei.

Das von Freiberger Wissenschaftlern entwickelte Recyclingverfahren PARFORCE beschäftigt sich mit dem Element Phosphor. Der für alle Lebewesen und Pflanzen lebensnotwendige Mineralstoff ist zum Beispiel am Aufbau des Knochengewebes oder der Erbsubstanz beteiligt und unverzichtbar für den Energiestoffwechsel der Zellen. Der Mensch nimmt Phosphor über die Nahrung in Form von Phosphaten auf. Aber auch in der Industrie wird Phosphor in der Düngemittelproduktion für die Landwirtschaft oder als Zusatzstoff in Lebensmitteln eingesetzt. Phosphor ist eine endliche Ressource. Der Bedarf steigt. Die Förderung ist allein im Zweijahreszeitraum 2014 bis 2016 um 22 Prozent gestiegen. Einige wenige Lieferländer bilden ein Oligopol, von dessen Import Deutschland abhängig ist. Das ausgelieferte Phosphat ist zudem immer häufiger mit Schwermetallen belastet. Recycling ist deshalb eine neue und dringend benötigte weitere Quelle. 

Um die Industrie künftig mit einer sauberen, hochwertigen Phosphorsäure versorgen zu können, setzen die Freiberger Forscher bei ihrem Recyclingverfahren auf heimische Ressourcen. Zum Einsatz kommen dabei Klärschlammaschen oder Produktionsabfälle. Das hat viele Vorteile: „Zum einen sind wir weniger stark von Importen abhängig und zum anderen erhalten wir eine hochreine Phosphorsäure, ohne dabei problematische Abfälle zu erzeugen. Die Phosphorsäure können wir perfekt für die Herstellung von Düngern oder für Chemieprodukte einsetzen“, erklärt Prof. Martin Bertau. Sie ist auch für Lebensmittel geeignet. „Die Probleme mit der Schwermetallbelastung bei der klassischen Phosphorsäure gibt es bei unserer Recycling-Phosphorsäure nicht“, ergänzt Dr. Peter Fröhlich, Leiter des Ausgründungsprojektes „PARFORCE Technologie", mit dem das Verfahren nun optimiert und in die industrielle Anwendung gebracht werden soll.  

„Das an der TU Bergakademie Freiberg entwickelte Verfahren ist beispielgebend für nachhaltige, wirtschaftliche Nutzung unserer Ressourcen. Es spiegelt nicht nur die Forschungsstärke der Universität wider, sondern zeigt auch das Potential der Freiberger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Mit ihrer industrienahen Forschung und ihrer stetig wachsenden Zahl an Ausgründungen fördert die Technische Universität den Wissenstransfer in die Wirtschaft und Gesellschaft und trägt dazu bei, Zukunftstechnologien in Sachsen anzusiedeln“, erklärte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.  

Die Verbindung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung ist ein besonderes Merkmal der Freiberger Universität. „Forschung auch im industrienahen Maßstab ist eine unserer Stärken“, betonte Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht. "Unsere Studenten lernen am Objekt und werden bereits während ihres Studiums frühzeitig in die Forschung eingebunden und arbeiten an Lösungen für aktuelle Zukunftsfragen." Im neuen internationalen Master-Studiengang SINReM verknüpfen die Studierenden ab dem Wintersemester 2017/18 beispielsweise von der ersten Vorlesung an Wissenschaft, Technik und Wirtschaft und erhalten direkten Einblick in erfolgreiche Ausgründungsprojekte.  

„Die Unternehmen in Mittelsachsen sind überwiegend sehr klein und benötigen innovative Impulse aus der Wissenschaft für eine weitere erfolgreiche Entwicklung. Die TU Bergakademie Freiberg stellt sich dieser Aufgabe. Nachhaltigkeit und regionale Kreisläufe sind dabei wichtige Schwerpunkte“, so MdB Dr. Simone Raatz, die die Delegation begleitete.

Weitere Informationen zum PARFORCE-Verfahren und Ausgründungsprojekt: http://parforce-technologie.de

Artikel zum Bau der PARFORCE-Anlage vom 19. Mai mit den Logos aller Zuwendungsgeber: http://tu-freiberg.de/presse/patentierte-technologie-parforce-demonstrationsanlage-im-aufbau

Nachwuchsdiplomaten aus Zentralasien informieren sich über die Energieversorgung der Zukunft

$
0
0
Gruppenfoto mit den Nachwuchsdiplomaten vor der Aula

Auch ein Gespräch mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, die die PARFORCE-Anlage (Ausgründungsprojekt Freiberger Wissenschaftler) in Betrieb nahm, und Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht standen auf der Tagesordnung.

Der Besuch war Teil eines vierwöchigen Weiterbildungsprogramms des Auswärtigen Amtes für junge Diplomaten aus dem Ausland. Neben praktischen Trainings lernen die Teilnehmer die deutsche Politik, Wirtschaft und Kultur näher kennen. Dazu gehörte auch der Besuch des Freistaates Sachsen. Botschafter a.D. Ortwin Hennig begleitete die Delegation. Er ist beim Auswärtigen Amt für das Ausbildungsprogramm verantwortlich. Weitere Stationen in Sachsen sind Görlitz (Thema Grenzmanagement), Dresden (Besuch der Staatskanzlei) und Leipzig (BMW-Werk).  

Thema des Besuches an der TU Bergakademie Freiberg war der moderne Bergbau. Nach einer Vorstellung der Universität informierten sich die jungen Diplomaten über die Geschichte des Bergbaus in der Region und das Lehr- und Forschungsbergwerk. Auch die Energiepolitik in Deutschland wurde besprochen. Interessiert fragten die Teilnehmer nach der Nutzung von Erneuerbaren Energien, dem Ausstieg aus der Kernenergie sowie Aspekten der Arbeitssicherheit oder Bergbaugesetzgebung in Deutschland.   

Auch die Kooperationen der TU Freiberg mit Universitäten in den Heimatländern der Nachwuchsdiplomaten waren gefragt, denn gern würden sie Studenten zur Ausbildung von Experten an die TU Bergakademie Freiberg schicken. Die Universität pflegt wissenschaftliche Kooperationen mit der Kasachischen Nationalen Technischen Universität in Almaty, der Karaganda State Technical University, der RSE D. Serikbayev East Kazakhstan State Technical University (Bereich Bergbau) und dem Ingenieurtechnischen Institut Ekibastus (Bergbau) in Kasachstan, der Staatlichen Erdölakademie Baku und der Tajik National University (Bereich Wirtschaftswissenschaften) in Aserbaidschan, den Akademien der Wissenschaften in Tadschikistan und Usbekistan (Bereich Geologie) oder der Bergbauuniversität Navoi in Usbekistan (Bergbau). Im Sommersemester 2017 waren zehn Studierende oder Doktoranden aus diesen Ländern an der TU Freiberg immatrikuliert. 

Die jungen Diplomaten kamen auch zu einem Treffen mit Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, MdB Dr. Simone Raatz und dem Oberbürgermeister Sven Krüger zusammen.  

Am Nachmittag fuhr die Delegation ins Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ ein.


Weltpremiere: Superbohrer lässt es in Freiberg blitzen. Großes Potenzial für Tiefengeothermie

$
0
0
drei Doktoranden am neuen Bohrer

Vor wenigen Tagen (5. September) wurde auf dem Campus der TU Bergakademie Freiberg mit dem so genannten Elektro-Impuls-Verfahren erstmals erfolgreich Gestein in einem echten Bohrloch durch Blitze zerstört. 

"Damit leistet das gemeinsame Projekt der TU Bergakademie Freiberg und der TU Dresden nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, sondern zeigt auch, dass das im Labor entwickelte Verfahren praxistauglich ist“, so Matthias Reich, Professor für Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüstungen und Bergbaumaschinen an der TU Bergakademie Freiberg. 

Dass das "Elektro-Impuls-Verfahren“ zum Bohren eingesetzt werden kann, wurde bisher nur im Labormaßstab demonstriert. Nun ist es den Wissenschaftlern erstmals gelungen, dieses Verfahren auch in einem echten Bohrloch erfolgreich zu testen. 

Das Elektro-Impuls-Verfahren hat das Potenzial, die Bohrkosten deutlich zu reduzieren. Mit dem neuen Bohrverfahren sollen die Kosten für tiefe Geothermalbohrungen im Hartgestein, zum Beispiel im Granit, der in Sachsen typisch ist, so weit gesenkt werden, dass die Nutzung von Erdwärme zur umweltfreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom wirtschaftlich wird. Geothermalkraftwerke sind grundlastfähig und umweltfreundlich. Die extrem hohen Kosten für die erforderlichen Tiefbohrungen haben bisher aber einen breiten Durchbruch auf dem Energiemarkt verhindert. 

Das aktuelle vom BMWi geförderte Projekt wird vom Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg, der Professur für Baumaschinen am Institut für Fluidtechnik der TU Dresden, vom Institut für Hochspannungstechnik der TU Dresden sowie Partnern aus der Industrie (Bauer Maschinen GmbH, GeoThermal Engineering, BITS Engineering, Baker Hughes, Werner Industrielle Elektronik und ILEAG e.V.) bearbeitet und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Die Arbeiten an der Probebohrung, die noch bis Mitte Oktober andauern werden, sind der Höhepunkt der bisher 10-jährigen Forschungsarbeit. 

Beim Elektro-Impuls-Verfahren (kurz EIV) werden pro Sekunde ca. 25 Blitze mit einer Spannung von 500.000 Volt durch das Gestein geschickt. Das entspricht ungefähr der Spannung, mit der die großen Kraftwerke ihren Strom in die Netze einspeisen. Die Blitze sprengen das Bohrklein gewissermaßen aus der Bohrlochsohle. Das Verfahren arbeitet im Gegensatz zu konventionellen Bohrmeißeln berührungsfrei und ohne bewegliche Teile. Der ständige teure Aus- und Wiedereinbau des mehrere Kilometer langen Bohrgestänges zum Auswechseln stumpfer Meißel entfällt beim EIV und reduziert schon allein dadurch die Bohrkosten erheblich. 

Im Zeitraffer-Video auf Youtube ist zu sehen, wie der von den Forschern selbst konstruierte 12m hohe Bohrturm aufgebaut wurde (21. August bis 5. September 2017). Der Film endet damit, dass eine beigefarbene „Röhre“ in den Boden eingefahren wird. Das ist der neue „Superbohrer“, der das Gestein mit Blitzen zerstört – und zwar effektiver und schneller als konventionelle Bohrverfahren. Vgl. https://www.youtube.com/watch?v=RKgZycN6s7E&feature=youtu.be 

Weitere Informationen zum Verfahren und Projekt:

Von digital zu real: Wie entsteht ein Prototyp?

$
0
0
Die Schülerinnen und Schüler des MINT-EC-Camps Prototypenentwicklung beim Tüftel

Die 16 Schülerinnen und Schüler des MINT-EC-Camps Prototypenentwicklung vor dem GebäudeIn vier Camptagen erfahren die 16 Schülerinnen und Schüler von Schulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC aus sechs Bundesländern und der Türkei, was sich hinter sogenannten additiven Fertigungsverfahren, auch 3D-Druck genannt, verbirgt. Dafür machen sie die Wissenschaftler des IMKF zunächst mit den Methoden der rechnerunterstützten Produktentwicklung und der schnellen Prototypenfertigung vertraut. Anschließend können sie das Erlernte direkt praktisch umsetzen. 

In Zweier-Teams entwickeln die Schülerinnen und Schüler erste Ideen und entwerfen Skizzen eigener Prototypen. Diese werden mithilfe eines 3D-CAD-Systems modelliert. In einem weiteren Schritt werden die Modelldaten für die additive Fertigung aufbereitet. Die Fertigung der Prototypen erfolgt unter Nutzung eines industriellen „3D-Druckers“ der PTZ-Prototypenzentrum GmbH über Nacht in Dresden. Dort holen die Jugendlichen ihre fertigen Objekte ab und besichtigen das Unternehmen. Damit die Schüler ihren Souvenir-Prototypen der TU Bergakademie Freiberg sicher mit nach Hause nehmen können, wird vom Beckmann-Institut in Chemnitz gleich noch eine geometrisch angepasste Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen modelliert und „gedruckt“.

Zum Abschluss des MINT-EC-Camps präsentieren die Teams ihre Überlegungen und Ergebnisse. Wie sie ihr Wissen an der TU Bergakademie Freiberg mit einem Studium vertiefen können, erzählen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierende der Universität bei einem gemeinsamen Grillabend. Das komplette Studienangebot der TU Freiberg ist zu finden unter: http://tu-freiberg.de/studium/studienangebot/studiengaenge.   

MINT-EC – Das nationale Excellence-Schulnetzwerk

MINT-EC ist das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und ausgeprägtem Profil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Es wurde im Jahr 2000 von den Arbeitgebern gegründet und arbeitet eng mit deren regionalen Bildungsinitiativen zusammen. MINT-EC bietet ein breites Veranstaltungs- und Förderangebot für Schülerinnen und Schüler sowie Fortbildungen und fachlichen Austausch für Lehrkräfte und Schulleitungen. Das Netzwerk mit derzeit 295 zertifizierten Schulen mit rund 315.000 Schülerinnen und Schülern sowie 25.000 Lehrkräften steht seit 2009 unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Hauptförderer von MINT-EC sind der Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Rahmen der Initiative think ING. sowie die Siemens Stiftung und die bayerischen Arbeitgeberverbände vbm bayme / vbw.

Neuer Professor für Umformtechnik berufen

$
0
0
(v.l.) Prof. Dr. David Rafaja (Dekan der Fakultät für Werkstoffwissenschaft und

„Ich freue mich, mit Dr. Prahl einen so engagierten und forschungsstarken Professor dazugewonnen zu haben. Er wird die Professur und unsere Arbeit am Institut für Metallformung bereichern“, erklärt Prof. Kawalla. 

Dr. Prahl, der mit seiner Berufung gleichzeitig zum Universitätsprofessor ernannt wurde, konzentriert sich künftig auf die Anwendung von Werkstoff- und Prozesssimulation, die im Hinblick der zunehmenden Digitalisierung in der Industrie (Stichwort Industrie4.0) immer wichtiger wird. Im Fokus stehen dabei besonders industrienahe Fragestellungen, wie die Herstellung leichter und robuster Feinblechstähle für die Automobiltechnik oder die Verkürzung von Prozessketten für Schmiedebauteile im Getriebe. „In Freiberg kann ich meine bisherigen Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Umformtechnik, Mechanik, Werkstofftechnik, Mathematik, Informatik perfekt miteinander kombinieren“, erklärt Dr. Prahl.

Zahlen und Vorhersagbarkeit waren dabei schon immer das Steckenpferd von Dr. Prahl. Nach seinem Diplomabschluss an der TU Clausthal wollte er sein Wissen im Bereich der technischen Mathematik vertiefen und promovierte 2002 an der RWTH Aachen im Bereich der allgemeinen Mechanik. Dort arbeitete der Wissenschaftler anschließend in verschiedenen Funktionen als Leiter der Arbeitsgruppe „Werkstoffbehandlung und Prozess-Simulation“ (jetzt „integrative Werkstoffsimulation“) am Institut für Eisenhüttenkunde (IEHK), als Mitglied im Managementteam des Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“, als Koordinator des Projekts „AixViPMaP – the Aachen Virtual Platform for Materials and Process“ sowie als Koordinator des Projekthauses „ICMEaix“ im Profilbereich Material Science und Engineering. 2013 übernahm er zudem die zentrale Koordination der Lehre am IEHK.

Neue Karriereperspektive: Acht Tenure-Track-Professuren für die TU Bergakademie Freiberg

$
0
0
Ansicht Universitätshauptgebäude in der Akademiestraße 6 in Freiberg

Mit dem Bund-Länder-Förderprogramm sollen junge Nachwuchswissenschaftler an den deutschen Universitäten gehalten werden. Die Qualifikationsstellen sind zunächst für eine Dauer von sechs Jahren ausgelegt und enthalten die Option für eine anschließende Festanstellung (Tenure Track). In der ersten Runde des Programms schreibt die TU Bergakademie Freiberg nun acht Juniorprofessuren auf den Gebieten der Naturwissenschaften, der Mathematik und Informatik, der Material- und Werkstoffwissenschaften sowie der Geowissenschaften aus.

"Mit dieser neuen Karriereperspektive wollen wir weitere exzellente Nachwuchswissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere auf strategisch wichtigen Gebieten, an die TU Bergakademie Freiberg holen und sie bei uns halten. Als Technische Universität verfügen wir über ein ausgeprägtes wissenschaftliches Profil, das sich auf die Themenfelder nachhaltiger Ressourcentechnologien, Materialwissenschaften und verwandte Wissenschaften konzentriert. Um unsere Mission einer umweltverträglichen Versorgung der Gesellschaft mit Ressourcen umzusetzen, sind wir auf wissenschaftlichen Nachwuchs angewiesen. Die Tenure-Track-Professuren sind dabei ein wesentlicher Impuls für die künftige Personalentwicklung“, erklärt Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht.

Insgesamt fördern Bund und Länder 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren. Für das bis zum Jahr 2032 laufende Nachwuchsforscherprogramm steht ein Fördervolumen von bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung. 

Die Ergebnisse im Einzelnen: 

http://www.gwk-bonn.de/themen/vorhaben-an-hochschulen/foerderung-des-wissenschaftlichen-nachwuchses/  

Informationen zum Tenure-Track-Programm: https://www.bmbf.de/de/wissenschaftlicher-nachwuchs-144.html

vgl. auch Medieninformation des Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (vom 21.09.2017): https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/213570  

Bergbau mit Bakterien: Biohydrometallurgen aus aller Welt treffen sich in Freiberg

$
0
0
Doktorand am untertägigen Versuchsstand bereitet Biolaugung vor

Das Freiberger Biohydrometallurgische Zentrum (BHMZ) der TU Bergakademie Freiberg organisiert gemeinsam mit der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie das englischsprachige Symposium International Biohydrometallurgy Symposium (IBS 2017).

Zentrales Tagungsthema ist die Nutzung von Bakterien zur Herauslösung von Metallen aus Erzen, um die Metalle nur noch aus einer wässrigen Lösung gewinnen zu müssen. Diese Verfahrensweise umgeht die konventionelle Aufkonzentrierung durch mechanische Verfahren, insbesondere die Verhüttung. Sie ist besonders geeignet für ärmere und komplexe Erze. „Meistens ist es so, dass die Bakterien den Schwefel in den Erzen oxidieren. Davon leben sie – so wie wir davon leben, den Kohlenstoff aus Stärke, Fetten oder Eiweißen zu oxidieren,“ erläutert Prof. Michael Schlömann, einer der Organisatoren der Tagung. Durch die Oxidation des Schwefels lösen sich die Minerale letztlich auf und das Metall geht in Lösung.

Die Forscher wollen besser verstehen, wie sich die Bakterien an die extremen Bedingungen anpassen. Mit diesem Wissen wollen sie die Prozesse beschleunigen und effektiver gestalten. Auf der Tagung wird die Anwendung der mikrobiellen Laugung auf neue Erztypen diskutiert. Diskutieren werden sie aber auch die Nutzung der Mikroorganismen zur Reinigung von Bergbauwässern oder mikrobielle Umwandlungen von Arsen, um es in weniger giftige Formen zu überführen. Die Freiberger Wissenschaftler werden auch ihre Arbeiten am BHMZ zur in situ-Laugung im Forschungs- und Lehrbergwerk Reiche Zeche oder zur Aufreinigung von Indium aus Laugungslösungen vorstellen.

Zum Rahmenprogramm gehören eine Befahrung der “Reichen Zeche“ sowie Exkursionen zum Bergwerk Pöhla bei Aue, einer Wasserbehandlungsanlage der Wismut oder einer Behandlungsanlage am Braunkohle-Tagebau Welzow in der Lausitz. Im Vorfeld fand ein zweiwöchiger experimenteller Kurs mit drei am BHMZ beteiligten Instituten zur Gewinnung von Indium aus Laugungslösungen. 

Zum International Biohydrometallurgy Symposium haben sich rund 200 Mikrobiologen, Biotechnologen, Metallurgen, Verfahrenstechniker, Mineralogen und weitere Wissenschaftler von allen Kontinenten angemeldet. Der Kreis der Teilnehmer reicht von Chile und den USA über verschiedene europäische Länder und Russland bis nach Japan, China, Indonesien, Australien und Südafrika. „Es ist die wichtigste Kongressreihe auf diesem Gebiet weltweit und sie ist sehr international. Nachdem die vergangenen Tagungen auf Bali, in Chile, China und Argentinien stattfanden, ist es für uns eine große Ehre, als Standort für dieses Jahr ausgewählt worden zu sein. Möglich war das nur aufgrund der Bergbautradition vor Ort, der Unterstützung von Prof. Wolfgang Sand, der aktuell Gastprofessor an der TU Bergakademie Freiberg ist, sowie durch die Unterstützung der Dr.-Erich-Krüger Stiftung, die seit 2013 großzügig den Aufbau des Biohydrometallurgischen Zentrums unterstützt,“ so Prof. Michael Schlömann. „Wir hoffen, dass die Biohydrometallurgie helfen kann, aus regionalen Erzen elegant, kostengünstig und umweltverträglich Metalle zu gewinnen und damit letztlich auch die Region wirtschaftlich zu fördern. Das wiederum ist ausdrückliches Ziel der Dr.-Erich-Krüger-Stiftung,“ resümiert Schlömann.

Meldung vom 30.11.2016 zur Eröffnung des untertägigen Versuchsstandes zur Biolaugung: http://tu-freiberg.de/presse/bergbau-der-zukunft-alternative-und-nachhaltige-verfahren-zur-gewinnung-strategischer-metalle 

Die Wissensredaktion von SWr2 berichtete über das Projekt am 19.01.2017: https://www.swr.de/swr2/wissen/indium-bakterien-bergbau/-/id=661224/did=18855710/nid=661224/1t8331f/index.html

Viewing all 1379 articles
Browse latest View live